Rückbildung oder wie großartig ist eigentlich unser Körper?

Mit dem Zeitpunkt der Geburt deines Babys steht häufig deine Welt kopf: Gerade noch schwanger mit Baby im Bauch und nun auf einmal Mama und alles ist anders.

Die erste Zeit nach der Geburt wird von vielen Müttern als Achterbahn der Gefühle beschrieben. Die bedingungslose Verliebtheit in das neue Familienmitglied, gepaart mit Erschöpfung nach Entbindung und hormonellem Chaos durch die Umstellungsprozesse von Schwangerschaft auf Rückbildung können ganz schön anstrengend sein. Dazu kommt die Umstellung der Rollen in der Partnerschaft oder Familie: aus 2 werden 3 (oder natürlich auch noch mehr, je nach Familienkonstellation). 

Und dann soll Frau ja auch noch „Rückbildung machen“ – was heißt das eigentlich?

Gerade für Ersteltern wirken der Informationsfluss und die teilweise sehr unterschiedlichen Aussagen und Hilfestellungen aus dem Internet oder von Freunden, Nachbarn und Familie verwirrend: „Du darfst nur 5 kg Heben“, „Dein Baby muss auch mal Schreien“, „Pass auf, dass Du es nicht verwöhnst“… um nur einige dieser klassischen Aussagen zu nennen.

Diese Phase der Rückbildungsprozesse wird im Allgemeinen als die Zeit der ersten 9 Monate nach Entbindung beschrieben

„Die Rückbildung dauert so lange wie auch die Schwangerschaft gedauert hat“  ist ein klassischer Satz zu dieser Phase. Schaut man in die Studienlage, findet man sogar deutlich längere Zeiträume, so brauchen die Organe z.B. bis zu 2,7 Jahre, bis sie wieder ihre volle Stabilität erreicht haben.

In der Rückbildungsphase bilden sich die körperlichen Veränderungen aus der Schwangerschaft wieder zurück, das bezieht sich z.B. auf deine Gebärmutter: sie ist mit deinem Baby zusammen gewachsen – von ungefähr Faustgröße hat sie sich bis unter die Rippen ausgedehnt und muss sich nun in den Monaten nach Entbindung wieder auf ihre Ursprungsgröße verkleinern. Auch deine Bauchmuskeln, welche sich in der Schwangerschaft mit dem wachsenden Bauch geöffnet und verlängert haben, benötigen Monate bis sie wieder in ihre ursprüngliche Stabilität zurückgekehrt sind.

Der Beckenboden ist in der Schwangerschaft durch hormonelle Veränderungen auf die Entbindung vorbereitet worden – er bildet kleine Lücken aus, um sich unter der Geburt ohne Verletzung ausdehnen zu können und wird weicher. Das passiert übrigens auch bei Mamas, die ihr Baby per Kaiserschnitt empfangen! Daher ist auch für die Bauchgeburt-Mamas das Einhalten der Empfehlungen und Rückbildungsprinzipien wichtig – die Prozesse in deinem Inneren haben ja gleich denen einer Mama stattgefunden, die spontan entbindet.

Dieser Beitrag wurde für euch von unserer Beckenboden Expertin Sabrina Nieland verfasst.
Disclaimer: die val&you App ist für die Zeit nach der Rückbildungsphase konzipiert.